Der Berg der Flieger , die Wasserkuppe im hessischen Landkreis Fulda mit Gipfellage im Gebiet von Gersfeld ist mit 950 m ü. NHN der höchste Berg der Rhön und zugleich die höchste Erhebung in Hessen. Auf dem Berg, der überregional als „Wiege des Segelflugs“ bekannt ist, entspringt die Fulda; weitere 30 Bäche haben hier ihren Ursprung. Von der Gipfelregion reicht der Blick bei guter Sicht über die Rhönlandschaft hinweg unter anderem bis zu Hohem Meißner, Rothaargebirge und Taunus. Durch die Erfindung des Segelfluges und ihrer strategischen Bedeutung im kalten Krieg hat die Wasserkuppe ihre Beliebtheit zu verdanken. Heute ist die Wasserkuppe ist eines der gefragtesten Ausflugsziele der Rhön gerade für Familien mit Kindern mit vielfachen Sport-und Freizeitmöglichkeiten. Im Winter lädt die Wasserkuppe zum Rodeln, Ski-und Snowboardfahren ein und im Sommer zum Wandern, Sommerrodeln und Segelfliegen. Neben dem Fliegerdenkmal und dem Radom auf dem Gipfel lohnt sich auch ein Besuch der Fuldaquelle oder ein Abstecher zum benachbarten Pferdskopf.
Das Fliegerdenkmal auf dem Berg der Flieger der Wasserkuppe – dem Berg der Flieger – besteht aus Basaltsteinen als Fundament und einer Adler-Skulptur aus Bronze, die durch den Bildhauer und Tierplastiker Professor August Gaul erschaffen wurde. Es wurde im Jahr 1923 zum Andenken an die gefallenen Piloten des Ersten Weltkrieges (1914 – 1918) errichtet, und zwar auf Initiative einer Vereinigung ehemaliger Frontfliegerverbände. Bei der Einweihung am 30. August 1923 nahmen nach Schätzungen des Berichterstatters der Fuldaer Zeitung 100.000 Menschen teil.
„WIR TOTEN FLIEGER BLIEBEN SIEGER DURCH UNS ALLEIN.
VOLK, FLIEG DU WIEDER UND DU WIRST SIEGER DURCH DICH ALLEIN.“
Die Worte müssen aus dem Geist jener Zeit nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg verstanden werden, die stark durch Entbehrungen der Bevölkerung, Reparationszahlungen und Inflation geprägt waren. Kurt Tucholsky kritisierte das Denkmal und den Kult um die Segelflieger in den 1920er Jahren in der Weltbühne zu Recht. Die Inschrift sei „schön, aber falsch. Die toten Flieger sind jene, die abgeschossen, also unterlegen sind – was ihnen gewiss nicht zur Schande gereicht. Aber aus einem Abschuss, den man im umgekehrten Fall als Glorie feiert, einen Sieg zu konstruieren, das geht doch wohl nicht an.“ Vom Fliegerdenkmal hat man einen herrlichen Ausblick über die Rhön.
Inzwischen ist die letzte verbliebene Radarkuppel auf dem Berg der Flieger Kulturdenkmal und Wahrzeichen der Wasserkuppe. Das Radom zeigt eine anschauliche Dokumentation über die flugsportliche und militärische Geschichte der Wasserkuppe und dient als Austragungsort kultureller Veranstaltungen sowie begehbares Ausflugsziel. Die Aussichtsplattform bietet zudem eine überwältigende Aussicht in das „Land der offenen Fernen“. Seit Anfang 2013 dient das Radom als Außenstelle des Gersfelder Standesamtes und ist somit das höchste Standesamt Hessens.
Heute gibt es auf dem Berg der Flieger – der Wasserkuppe sowohl eine Flugschule für den klassischen Segelflug (übrigens die älteste der Welt), sowie eine Flugschule für Drachen- und Gleitschirmflug. Die Flugschulen befinden sich oben auf der Wasserkuppe in unmittelbarer Nähe zum Flugplatz und zum Informationszentrum Rhön. Bereits 1924 wurde die Fliegerschule Wasserkuppe gegründet. Sie ist die älteste und bekannteste Segelflugschule der Welt, dem Ort, mit dem die berühmtesten Namen des Fliegens verbunden sind, von dem diese Sportart in die Welt hinausgetragen wurde und an dem die ersten Weltrekorde aufgestellt worden sind. Viele tausend begeisterte Anhänger des Segelflugsports haben bis heute die Fliegerschule Wasserkuppe besucht. Wohl kaum eine andere Fliegerschule hat bisher so viele Flugschüler ausgebildet und dem Segelflugsport damit ebenso viele neue Freunde und Idealisten zugeführt.
Die Wasserkuppe besitzt ein einzigartiges Segelflugmuseum, das die technische Entwicklung des Segelflugs von den ersten primitiven Gleitern, den in Holz konstruierten Flugzeugen bis hin zu den modernen Hochleistungs-Kunststoffmaschinen ebenso wie die die des Modellflugs dokumentiert und präsentiert.
Auch der Modellflug hat auf der Wasserkuppe eine lange Tradition, schon 1930 gesellten sich die Modellflieger zu den Segelfliegern. Heute stehen ihnen auf der Wasserkuppe fünf Startstellen für alle Windrichtungen zur Verfügung.