Das Drachenfest in Bebra-Iba ist ein bundesweit bekanntes Treffen von Drachen-Fliegern auf einem Gelände mit Blick zum Weltschlüssel im Ortsteil Iba. Es werden über 100 aktive Drachenpiloten erwartet. Programmauszug: Nachtfliegen mit Höhenfeuerwerk, Lenkdrachenflugshow, Großdrachen, Start von Heißluftballons zum Nachtfliegen, Historische Drachen, Bonbonabwurf mit der Drachenfähre, Einleiner und Lenkdrachen, Rokkakukampf und Rudifliegen.
Der Ursprung der Drachen ist heute nur noch sehr schwer feststellbar. Es gibt Hinweise, dass die Drachen bereits im 6. Jahrhundert v. Chr. erfunden wurden. Die erste geschichtliche Erwähnung von Drachen als Flugobjekt stammt aus dem China des 5. Jahrhunderts v. Chr. Jüngste Funde im indonesischen Raum lassen jedoch die Möglichkeit offen, dass Drachen als Flugobjekt noch wesentlich älter sein könnten.
Ein Drachen bezieht seine Auftriebsenergie aus dem Wind, der über die Segelfläche gelenkt wird. Er fängt den Wind nicht ein wie ein Fallschirm, sondern er leitet den Wind über seine Auftriebsflächen und legt sich auf die Strömung oder lässt sich vom Unterdruck über der Segelfläche emporziehen. Dazu muss ein Drachen eine Strömungsrichtung definieren und sich in die geeignete Richtung in den Wind drehen. Kastendrachen erreichen dies mit den senkrechten Flächen des Kastens, die den Drachen in die Richtung mit dem kleinsten Widerstand rücken. Flachdrachen leiten die Windströmung von der Mitte nach außen ab, indem sie sich im Winddruck beugen, also die äußeren Segelspitzen nach hinten biegen. Um auch bei geringen Windgeschwindigkeiten stabile Fluglagen zu erzielen, ist in der Regel das Quergestänge bereits gewinkelt angebracht.
Chinesischer Drachen – Centipede
Die ersten Drachen, die in China im 5. Jahrhundert v. Chr. auftauchten, bestanden hauptsächlich aus Bambusstäben und Seide. Weil Letztere teuer waren, verbreitete sich der Drachen nur langsam. Das änderte sich, als das erste Papier entwickelt wurde. Man vermutet, dass die Drachen durch buddhistische Missionare und über den Handel mit Papier im 2. Jahrhundert v. Chr. schließlich auch Japan und Korea erreichten. Der Centipede-Drachen war ursprünglich ein traditioneller Drachen, der nur für den Kaiser aus Seide und Bambus gebaut wurde, und den nur er fliegen durfte. Er galt als ein Glückssymbol und wurde in der Qing-Dynastie (1644–1911) so hoch wie möglich geflogen, um dann die Leine zu kappen und den Drachen dem Wind zu überlassen. Die Chinesen glaubten, dass damit auch alle Sorgen und Gefahren davonfliegen. In Japan sind über 300 verschiedene Drachentypen bekannt. Dabei unterscheiden sich die verschiedenen Modelle oft je nach Geographie und Materialverfügbarkeit. Seit Anfang des 19. Jahrhunderts haben sich die Bemalung und Bauart wenig verändert. So entstanden im Laufe der Zeit viele Volksfeste, bei denen Drachen eine zentrale Bedeutung erhielten. Ein Beispiel ist hier das japanische Neujahrsfest. Auch in Afghanistan spielen Drachen insbesondere im Herbst und in den Wintermonaten eine große Rolle. Doch der Höhepunkt des Drachensteigens ist während des traditionellen Neujahrfestes, Nouruz, das seit jeher am Frühlingsanfang zelebriert wird.