Typisch für den Vulkanismus in der Rhön, woraus auch die Steinwand entstand, waren gasreiche Magmen, die an der Erdkruste wie Wolken aus einer Spraydose glühende Tröpfchen an die Luft beförderten. Beim Erkalten schlugen sich diese Lavatropfen dann als Ascheteppich auf dem Gebirge nieder. Das, was wir heute an Gestein zu sehen bekommen, ist damals in der Rhön häufig schon unter der Erdoberfläche abgekühlt und erst im Laufe von Millionen von Jahren durch Erosion freigelegt worden. Eine Besonderheit stellt die Region um die Wasserkuppe dar. Sie bildet keinen Vulkan in der klassischen Kegelform. Aus etwa 100 Kilometer Tiefe schoss extrem heiße Lava aus dem Erdinneren hervor und verteilte sich breitflächig, sodass auch noch heute ein terrassenförmiger Aufbau erkennbar ist.
Fast senkrecht ragen die Phonolitfelsen der Steinwand in den Himmel. Auf einer Wanderung durch die Rhön begegnen wir dem Gestein aus den angeknacksten Sockeln in Form von Muschelkalk und Buntsandstein, als auch den Produkten des vulkanischen Durchbruchs, hier vor allem Basalt und Phonolit.
Phonolit gehört ebenso wie Basalt zu den vulkanischen Erstarrungsgesteinen, die dazu neigen, sechseckige Säulen zu bilden. Während Basalt meist eine fast schwarze Färbung aufweist, ist Phonolit etwas heller, nämlich grau bis graugrün. Phonolit kommt in Deutschland fast nur in der Hessischen Rhön vor, der Name bedeutet Klingstein. Und tatsächlich geben dünne Platten beim Anschlag mit einem Hammer einen hellen Ton von sich. Phonolit wird daher auch zum Bau von Instrumenten, sogenannten Lithophonen, verwendet. Anstelle von Holzstäben wie bei Xylophon wird hier Stein, Phonolit, verwendet.
Steinwand (646 m. ü. NN) mit seinem Naturklettergarten; eine besondere Naturschönheit der Rhön, die bei Bergsport-Neulingen, aber auch erfahrenen Kletterern, sehr beliebt und bekannt ist. An den stellenweise 20 Meter hohen Wänden des Phonolitfelsen tummeln sich an schönen Tagen viele Bergsportler in allen Schwierigkeitsgraden mit einem gemeinsamen Ziel: den Gipfel sicher erreichen.
In der Rhön ist die Steinwand in Poppenhausen das einzige Klettergebiet und bietet rund 100 Kletterrouten mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden von 2 – 8. Natürlich kann man auch um den Felsen herumlaufen. Ein Fußweg führt vom in der Nähe liegenden Parkplatz an den Basaltbrocken und um ihn herum.
Besonderheiten:
Wer Klettern erlernen möchte oder einfach nur mal reinschnuppern will, kann sich im Kletterzentrum der Bergsportschule Rhön in Poppenhausen informieren. Im Kletterzentrum gibt es zusätzlich Indoorklettermöglichkeiten.
Ein frisches umfangreiches Programm für Schüler, Gruppen, Pädagogen oder erfahrene Alpinisten steht für Sie bereit. Von Kinderklettern, Events, Klettersteigausbildungen bis zu Klettercamps und Wanderwochen wird sich hier komplett um Sie gekümmert. In der Bergsportschule Rhön und im Gasthaus Steinwand erhalten Sie den “Kletterführer Steinwand/Rhön” mit zahlreichen Fotos und genauen Routenbeschreibungen.
Folgen sie der Beschilderung auf dem Parkplatz am Gasthaus Zur Steinwand in den Wald hinein. Nach ein paar Metern gabelt sich der Weg. Nehmen sie den linken Pfad, der unten um die Steinwand herumführt. Auf einem schmalen Wald Pfad geht es am Fuß der Steinwand entlang durch den herrlichen Mischwald. Der Blick haftet immer rechts auf den steilen Felsen, zu deren Füßen sich eine dicke Moosschicht auf dem Geröll gebildet hat. Am Ende der Felsgruppe geht es dann rechts den Berg hinauf und dann noch einmal rechts an der Oberseite der Steinwand entlang. Hier gibt es zahlreiche Stellen, die sich auch für Kinder und unerfahrene Kletterer für eine kleine Kraxelpartie eignen oder auch ein kleines Picknick.
Start/Ziel: Wanderparkplatz am Gasthof Zur Steinwand
Länge: 3 km
Dauer: 1 Stunde
Schwierigkeit: leicht
für Kinderwagen/Buggy geeignet: ja (für geländegängiges Modell)
Aufstieg: 98 m
Abstieg: 88 m